Medienecho
Büttelborns Café Extra zeichnet nächste Online-Show auf
BÜTTELBORN - Viel Spaß hatte das gesamte Team der Büttelborner Kleinkunstbühne Café Extra am Samstagnachmittag bei der Aufzeichnung der „Mixed Show“. Comedian Frank Fischer begeisterte dabei mit aktualisierten Auszügen aus seinem Programm „Meschugge“. Anschließend gab es eine Reise vom Ried nach Hawaii und zurück mit Bodo Kolbe und Ralf Baitinger.
Bereits zum sechsten Mal produzierte das Team des Café Extra um Jana Schäfer eine Aufzeichnung, um auch in Pandemie-Zeiten etwas Kultur bieten zu können. Dabei kooperierte man mit dem Verein zur Förderung professioneller Veranstaltungstechnik in Gemeinwesen und Ehrenamt (VFPVT). Die „Online-Mixed-Show“ wird ab dem 19. Juni für zwei Wochen zum Abruf bereitgestellt.
„Karten gibt es im Online-Shop des Café Extra oder beim Fachdienst Kultur“, erklärt Jana Schäfer, die die Moderation übernahm. Für das Café Extra sind die Aufzeichnungen in Pandemiezeiten ein Erfolgsformat. „Normalerweise verkaufen wir so viele Karten für den Stream wie für die Präsenzveranstaltung im Saal. Nur können beim Stream mehr Menschen zusehen, es wird aber nur eine Karte verkauft“, erläutert sie. Dass der Stream einen Tag nach der ersten Präsenzveranstaltung (Fatih Çevikkollu mit „Fathimorgana“) zur Ausstrahlung freigeschaltet wird, stört sie nicht. „Frank Fischer sollte eigentlich im April auftreten und wird 2022 noch mal ins Café Extra kommen“, sagt Schäfer und hofft, dass möglichst viele Karten für die „Mixed-Show“ Abnehmer finden.
Mit sechs Kameras zeichnete der VFPVT die Sendung auf und bietet damit den Zuschauern einzigartige Einblicke auf die Bühne im Saal. Comedian Frank Fischer genoss den Auftritt sichtlich, denn es war für ihn das erste Mal seit Oktober 2020, dass er wieder auf der Bühne stehen durfte. „Es ist ein schönes Gefühl, meine eigene Stimme mal wieder durch einen Lautsprecher hören zu dürfen“, verkündete er den Zuschauern. Wie viel Freude ihm der Auftritt bereitete, war ihm deutlich anzumerken.
„Ich habe mein Programm ‚Meschugge‘ angefangen zu spielen, dann kam Corona. Mittlerweile könnte ich Meschugge 2.0 spielen, denn ich habe viel geschrieben in den vergangenen Monaten“, erzählte er. Bei der Aufzeichnung spielte er daher einiges Bekanntes, aber auch ein paar neue und aktualisierte Stücke – und bekam zumindest eine sofortige Resonanz vom Gelächter der anwesenden Techniker und Kameramänner.
Eine Herausforderung war der zweite Teil der „Mixed-Show“: der Auftritt von Bodo Kolbe und Ralf Baitinger. „Ich habe die hawaiianischen Stücke umgeschrieben und wir haben lange geübt. Dann ruft mich mein Kollege Thorsten Senger an und erklärt, dass er aus privaten Gründen nicht kommen kann“, berichtete Bodo Kolbe.
Mit Ralf Baitinger spielt Kolbe aber bereits seit vielen Jahren bei „Handkäs mit Orange“, und musikalisch verstehen sich die beiden befreundeten Musiker ohnehin blind. Daher waren alle froh, dass der musikalische Tausendsassa Baitinger sich sofort bereit erklärte, für Senger einzuspringen. „Ich habe schwer daran gearbeitet, mir die Stücke anzueignen“, berichtete er.
Am Donnerstag zog sich Kolbe dann auch noch einen Hexenschuss zu, dachte aber nicht an eine Absage. So werden die Zuschauer an den Bildschirmen am Ende einen launigen Auftritt erleben, bei dem das musikalische und verbale Zusammenspiel der beiden Musiker viel Freude bereitet – auch wenn die Auswahl der Stücke gelegentlich etwas kurios anmutete. So wurden die „Hula Boys“ und der „Hawaiian War Chant“ von „Mer speele de Blues“ und „B 44“ abgelöst. Aus dem Spagat zwischen den Stilrichtungen bezieht der Auftritt aber auch Spannung.
Quelle: Echo Online vom 14.06.21 – Text: Marc Schüler – Bild: Marc Schüler